Goethe Gesellschaft Gera e.V. » Rückblick

Zauberwelt der Kulisse

Ausflug nach Meiningen am 19. März 2016

Dieser Ausflug hielt für die Geraer und Erfurter Goethefreunde wie auch die vierköpfige Abordnung Kulmbacher Literaturfreunde viel Interessantes bereit. Wir starteten den Tag mit einer Führung im Meininger Hoftheater. Sie wurde mit viel Sachkunde gestaltet von Silke Förster. Sie würdigte insbesondere die Rolle des Herzogs Gorg II., der das Theater zur Blüte führte. Die Aufführungen der „Meiningener“, vor allem ihre Gastspielreisen zwischen 1874 und 1890, erregten europaweit Aufsehen. Maßgebend für neue Wege der Theaterkunst waren die sogenannten „Meiningener Prinzipien“: Werktreue, Inszenierungen als Gesamtkunstwerk, Priorität des Ensembles und individualisierende Massenregie. Berühmte Dirigenten. Wie Hans von Bülow und Max Reger, sorgten dafür, dass diese Prinzipien auch auf die Hofkapelle übertragen wurden.

Sodann erhielten wir das Privileg, den großen Malsaal der Theaterwerkstatt besuchen zu dürfen.

Im Theatermuseum vervollständigten wir unsere Eindrücke anhand einer historischen Kulisse. Ein Film bot Wissenswertes zur Thematik. Für die „Zauberwelt der Kulisse“ sorgten insbesondere die Brüder Brückner aus Coburg mit ihren prachtvollen Kostümen und stilgerechten Requisiten, aber auch der „Theaterherzog“ selbst, der eigenhändig Bühnenbild- und Kostümentwürfe schuf.

Nach dem Besuch im Theatermuseum begaben wir uns in den „Sächsischen Hof“.

Ein festliches Büfett beschloss den ereignisreichen Tag.

Lenzens Eseley – der Konflikt zwischen Lenz und Goethe

Vortrag von Dr. Thomas Frantzke, Leipzig, am 3. Februar 2016

Goethe und Lenz verfolgten unterschiedliche literarische Konzepte, dies führte zu Konflikten. Der Pfarrersohn stammt aus Livland und wurde streng lutherisch erzogen. Er studierte in Königsberg Theologie, wurde jedoch dispensiert. Er kam mit den Brüdern Kleist nach Straßburg, hat sich dort um die Brion gekümmertm wie er überhaupt eine merkwürdige Affinität zu Goethes Frauenbekanntschaften, so auch zur Stein, ebenso zu G.s Schwester an den Tag legte. Er folgt Goethe nach Weimar. Wieland war schon dort. Goethe versank schon im „Genietreiben“, lebte sehr ausschweifend mit dem Herzog. Sobald aber Goethe in den Amtsdienst trat, zügelte er sich, verhielt sich zudem sehr diplomatisch. Im Juni 1775 kam Klinger dazu, so war fast die Hälfte der berühmten Stürmer und Dränger in Weimar versammelt. Für Lenz kamen glückliche Monate, er war beliebt, oft im „Ständehaus“ (der heutigen Musikhochschule) beim Herzog und seinem Kreis zu Gast. Es gab auch Kontakte zum Göttunger Hain.

Lenz fühlte sich also zunächst recht wohl. Er wohnte im „Erbprinzen“. Klinger trat der illustren Gesellschaft bei, und „Goethe war unser Hauptmann“, resümiert Lenz. Es ändert sich, als G. Seine Ämterlaufbahn betrat. Er musste es Fritsch (nach heutigem Sprachgebrauch: dem Ministerpräsidenten) beweisen. So stürzte er sich nicht nur in die Amtsgeschäfte, sondern entzog sich auch weitgehend dem höfischen Leben. Lenz spart nicht mit Kritik, nicht nur wegen der Amtsgeschäfte, sondern auch wegen Goethes Beschäftigung mit dem Liebhabertheater, Es gab zuvor zwei davon: ein bürgerliches und ein adliges. Gothe führte beide zusammen und kümmerte sich angelegentlich um sie. Lenz: Wieso engagiert er sich so für Ämter und ein Laientheater? Und das bei seinen Talenten als Dichter?

Mit der Zusammenführung beider Theater schafft Goethe eine Gemeinschaft Adliger und Bürgerlicher, bekundet dabei auch moralische Ambitionen. Er will, dass sich beide Seiten für das Gemeinwohl engagieren. Doch er stößt später an Grenzen und resigniert.

Lenz zieht sich vom Hof, der ihm doch durchaus wohlgesonnen war, zurück, auch von Einsiedel, Kalb und Herder, selbst Anna Amalia stehen zu ihm. Doch er geht nach Berka und beginnt ein Einsiedlerdasein. Sie sind bemüht, Lenz zu halten, die Ausweisung, die ihm von Goethes Verstimmung droht, abzuwenden.

Warum die selbstgewählte Isolation? „Weil ich bei euch nichts tun kann.“

Zudem leidet er unter seiner abgewiesenen Lieb zu einer Adligen, Henriette von Oberkirch. Dagegen will er Werke schreiben. Dabei beschäftigt sich Lenz beileibe nicht nur mit Literatur. Er macht auch Vorschläge zur Ansiedlung französischer Handelsleute und „Manufacturisten“, um den Wohlstand des Herzogtums zu heben. Er unterbreitet auch Vorschläge zu einer Militärreform. Sie bleiben allerdings unbeachtet. Es mögen zudem gravierende Ereignisse bei den „Weltgeistern“ eingetreten sein. Dabei führte durchaus nichts „Schlimmes“ zur Entfremdung, sondern wohl tiefer liegende geistige Probleme zwischen Lenz und Goethe. Lenz nahm überdies kein Blatt vor dem Mund. All dies mag zur „Ausweisung“ geführt haben.

Lenz will Freiheit in der Literatur, somit schlägt er sogar hochkarätige Angebote aus. Er will arbeiten in seiner Einsiedelei. „Hier bin ich glücklich, nachdem ich am Hof verwittert war.“ Er kehrt dem Hof den Rücken, steht damit im Gegensatz zu Goethes Handeln, das immer auf Anpassung ausgerichtet war. Im September kam es zum Eklat. Goethe resignierend an Frau von Stein: „Ich schicke Ihnen Lenzen. Er darf Balsamtropfen schlürfen …“ 1776 verbringt er mehrere Wochen auf Kochberg. Er lehrt ihr Englisch, indem sie sich mit Shakespeare beschäftigen. Er schreibt selbstbewusst und verärgert damit Goethe zutiefst: „Die Frau von Stein findet meine Methode besser als die deinige.“

Goethe konnte keine Kritik vertragen. Daher rührt ihr Konflikt.

Goethe an Merck: „Lenz ist wie ein Kind, lasse ihm Spielzeug, wie er wirkt.“

Eine Episode ist bezeichnend. Eines Tages kam ein vornehmer, gebildeter Franzose mit einem Empfehlungsschreiben des preußischen Kronprinzen nach Weimar. Doch das hochnäsige Weimar weist ihn ab. Lenz ist empört un dringt einen unbekannten Briefadressaten, diesen unerhörten Vorfall überall öffentlich bekannt zu machen.

Der Hof bietet ihm auch Geld für seeine Abreise an. Doch dies verstößt gegen sein Ehrgefühl, denn er fühlt sich unschuldig. In einem Pasquill (einer Schmähschrift) schreibt er: „Wie lange noch werdet ihr an form und Ehre hängen?“ Allerdings lässt er dem Herzog Gerechtigkeit zukommen, der sei stets ein „gnädiger Herr“ gewesen.

Lenz wirft seine ganze Existenz in die Wagschale. Klinger ist schon abserviert worden und nun? „Lenz reist“. Goethe tut’s weh, aber er kann nicht aus seiner Haut heraus. Lenz irrt umher, er verarmt, schließlich findet man ihn tot auf der Straße in Moskau. Auch Klinger ist in Russland, in militärischen Diensten, er weiß sicherlich von Lenz, hilft ihm aber nicht.

Für Goethe ist Lenz immer ein Stachel im Gewissen, daher macht er ihn schlecht. Die Ursache ihrer Verstimmung liegt in ihren antagonistischen Auffassungen zu den Aufgaben eines Autors. „Goethe müsste Opern schreiben“, so Lenz, „keine Operetten,“ Selbst Anna Amalia wird von seiner bissigen Kritik nicht verschont, ihre Kompositionen stammen von einem „kleinen Spinettchen“.

Lenz schrebt „Henriette von Waldeck“, ebenfalls eine „Operette“. Er schenkt es Goethe. Es wird erst spät gedruckt. Mit diesem Stückweist Lenz darauf hin, dass er sich nicht anpassen will. Es weist ernsthafte Gefühle auf, handelt aber wie Goethes „Erwin und Elmire“ von verlassenen, liebeskranken Frauen. Lenz will es – wie gesagt – „ernsthaft“.

Er lehnt also den bloßen unterhaltenden Charakter eines Schauspiels ab, davon ist auch sein „Waldbruder“ bestimmt. Auch Rothe, die Hauptfigur, ist angepasst. Man ist bemüht, seinen Gegenspieler, Herz, „zurückzuholen“ – wie Lenz nach Weimar.

Herz: „Sei glücklich unter deinen leichten Geschöpfen und laß mir meine Hirngespinste. Ich erlaube euch sogar, über mich zu lachen.“

Goethes „Leila“ (Medschnun heißt) ist die Antwort darauf.

In tausend Formen magst du dich verstecken – Goethe und die Weltreligionen

Vortrag von Dr. Jochen Golz, Präsident der Goethe-Gesellschaft in Weimar, am 4. November 2015

(Auszug)

Religiösen Handlungen ist Goethe mit großem Interesse begegnet. Die wichtigste Quelle dafür stellt seine Autobiographie „Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit“ dar. Dort erfahren wir, dass Goethe, ein neugieriges, aufgewecktes Kind, das Ghetto in Frankfurt aufgesucht hat, dass er großes Interesse an der jiddischen Sprache zeigte und auch versucht hat, Hebräisch zu lernen. Altes und Neues Testament gehören zu Goethes frühesten Lektüren; bibelfest ist er stets geblieben, beide Testamente lieferten ihm einen schier unerschöpflichen Vorrat an poetischen Bildern, Motiven und Symbolen. Herder öffnete ihm dafür in Straßburg recht eigentlich den Blick. Für diesen waren die großen Texte der monotheistischen Weltreligionen, also auch der Koran, neben ihrem religiösen Gehalt vor allem poetische Dokumente. Von Herder inspiriert, übersetzte Goethe 1775 das Hohelied Salomos – ursprünglich eine weltliche Liebesdichtung, der erst spätere Exegeten einen religiösen Sinn unterlegten – in rhythmische Prosa.
Von antijüdischen Gesinnungen ist Goethe freizusprechen. Vor allem der Zug des Volkes Israel durch die Wüste zog sein historisches Interesse auf sich. 1797 begann er mit Studien zu diesem Thema, aus denen sich dann das Kapitel „Israel in der Wüste“ in den „Noten und Abhandlungen zu besserem Verständnis des west-östlichen Divans“ entwickelte. Problematisch freilich blieb für Goethe das Gottesverständnis der Juden. Der Gott des Alten Testaments ist ein strafender, ein strenger Gott. Für Goethe aber, soviel sei schon vorausgeschickt, ist die Vorstellung von Gott und Göttlichem stets an Liebe und Liebesfähigkeit gebunden.
Im 18. Jahrhundert, im Zeitalter der Aufklärung, verloren die Grundtexte der monotheistischen Religionen ihren Charakter als ein für alle Mal hinzunehmende göttliche Bekundungen. Der denkende Verstand wurde auch auf diese Dokumente angewendet, als Quellentexte wurden sie Gegenstand historisch-philologischer Untersuchungen. Für Herder waren Bibel und Koran über ihre religiöse Dimension hinaus große Erzählungen von den geschichtlichen Anfängen der Menschheit, von den Vätern, die, wie es in Goethes „Divan“-Gedicht „Hegire“ heißt, „Himmelslehr‘ in Erdesprachen“ verkündeten. Bereits der junge Goethe war von dieser Vorstellung angetan. Mohammed (oder in Goethes Diktion Mahomet) wurde für ihn Sinnbild des schöpferischen Genies, wie es in dem Hymnus „Mahomets Gesang“ seinen Ausdruck findet. Goethe las den Koran zunächst in einer englischen, später deutschen Ausgabe. Er suchte den Kontakt mit Fachgelehrten und ließ arabische Buchhandschriften für die Weimarer Bibliothek ankaufen. Als im Verfolg der Befreiungskriege Baschkiren unter russischer Flagge in Weimar einzogen, hatte Goethe auch Gelegenheit, einem islamischen Gottesdienst beizuwohnen. Der erste Impuls für seinen „Divan“ war entstanden, als der Verleger Cotta seinem Autor Goethe im Frühjahr 1814 eine zweibändige deutsche Ausgabe des spätmittelalterlichen persischen Dichters Hafis schenkte. Wie stets in seinem Leben musste Goethe selbst produktiv werden, um sich einem übermächtigen Einfluss gegenüber behaupten zu können. Die sinnenfrohe Bildsprache des Hafis, der Religion, Liebe und Wein feierte, hielt für Goethe ein reiches Angebot bereit. Er versuchte sich ebenfalls an der Übertragung einzelner Koranverse ins Deutsche. Verglichen mit der jüdischen Religion, war der Islam eine relativ junge religiöse Strömung. Goethe aber wollte auch hier zu „des Ursprungs Tiefe“ vordringen; 1783 übersetzte er Texte aus der vorislamischen Beduinendichtung, der „Moallakat“.
Seine historischen Interessen an der Kultur des Alten Orients verdichteten sich in der Zeit zwischen 1814 und 1819, als sein Gedichtbuch „West-östlicher Divan“ und dessen kulturhistorischer Prosakommentar entstanden. In jenen Jahren widmete sich Goethe orientalistischen Studien, unternahm auch Schreibversuche in Persisch und Arabisch. Was ihn an dieser Poesie faszinierte, war die Synthese von religiöser Grundhaltung, Liebesfähigkeit und sinnlicher Weltfreude. All dies zeichnet auch seine „Divan“-Gedichte aus. Mit dem Islam selbst treibt Goethe ein souveränes ironisches Spiel, das bis auf den heutigen Tag – insbesondere unter Muslimen – Missverständnisse hervorgerufen hat. Als er am 24. Februar 1816 in Cottas „Morgenblatt“ eine „Ankündigung“ seines neuen Gedichtbandes veröffentlichte, lehnte er darin „den Verdacht nicht ab, daß er selbst ein Muselmann sei. Für den Leser der Zeitung musste das zumindest verwirrend wirken. Stärker noch hat sich jenes kleine „Divan“-Gedicht als Irritation erwiesen, in dem es heißt:
Närrisch, daß jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preis‘t!
Wenn Islam Gott ergeben heißt,
In Islam leben und sterben wir alle.

Was die letzte Zeile angeht, so hat Henrik Birus nachgewiesen, dass hier eine direkte Übernahme aus dem Römerbrief des Apostels Paulus vorliegt.
Was wir aus Goethes „Divan“ und dem ihn begleitenden Kommentar lernen können, ist das darin zur Anwendung kommende historische Verfahren. Um die Gegenwart zu verstehen, muss man die Vergangenheit begreifen lernen; alle Geschichte hat ihre Vorgeschichte. Goethes „Noten“ stellen nichts weniger dar als eine grandiose Kulturgeschichte des Alten und Mittleren Orients, in der der Islam durch seine ambivalente Funktion als Kultur und Ordnung stiftender Faktor einerseits wie als machtpolitisches Element andererseits eine besondere Bedeutung erlangt hatte. In diesem Punkt ist Goethe von einer historischen Nüchternheit, die sein Urteil über den Islam generell kennzeichnet.
Eine ganz andere Rolle hat naturgemäß die christliche Religion in Goethes Leben gespielt. Am 29. August 1749 ist Goethe lutherisch getauft und zu Ostern 1763 konfirmiert worden. Für Goethe, der ein Genie der Ordnung war, erwies sich auch die christliche Konfession in seiner Lebenswirklichkeit als Ordnungsmacht. So wie Goethe Amtsträger allgemein mit Kritik nicht verschonte, wenn sie ihren Aufgaben nicht gerecht wurden, so nahm er auch die Institution Kirche selbst von Kritik nicht aus. Davon hören wir bereits im „Faust“, als sich Mephisto bitter darüber beklagt, dass der von ihm für Gretchen herbeigeschaffte Schmuck von einem Pfaffen „hinweggerafft“ worden sei. Ambivalent sind die Eindrücke, die der in Italien reisende Goethe von katholischer Geistlichkeit und katholischem Gottesdienst. empfängt. Auf der einen Seite bleibt die rituelle Inszenierung des Gottesdienstes, in der sich sinnlicher Pomp und Musik zusammenfinden, auf Goethe nicht ohne Eindruck, auf der anderen Seite freilich artikuliert sich Kritik z.B. am Reliquienkult der katholischen Kirche, bei dessen Zelebrierung der Geistliche in Goethes Augen die Rolle eines Betrügers einnimmt. Ihren radikalsten Ausdruck findet Goethes Kritik in den „Venezianischen Epigrammen“, die zu guten Teilen bereits während Goethes Aufenthalt im Frühjahr 1790 in Venedig entstanden sind. Einige davon seien hier mitgeteilt:

Jeglichen Schwärmer schlagt mir an’s Kreuz im dreißigsten Jahre;
Kennt er nur einmal die Welt, wird der Betrogne der Schelm.

Vieles kann ich ertragen. Die meisten beschwerlichen Dinge
Duld‘ ich mit ruhigem Muth, wie es ein Gott mir gebeut.
Wenige sind mir jedoch wie Gift und Schlange zuwider;
Viere: Rauch des Tabaks, Wanzen und Knoblauch und [Kreuz]. +

Goethe spricht den Klerus nicht von dem Verdacht frei, das gläubige Volk für betrügerische Zwecke zu instrumentalisieren, und erhebt im Namen einer antikisch gesinnten freien Sinnlichkeit Protest gegen die Sinnenfeindlichkeit des Katholizismus. In diesen beiden Punkten musste Goethe aber auf das Lesepublikum Rücksicht nehmen, als er sich zur Veröffentlichung seiner Epigramme entschloss; in Schillers „Musenalmanach“ konnte 1795 nur eine Auswahl erscheinen, bei deren Zustandekommen Goethe Streichungs-und Änderungsvorschläge seines Freundes befolgte; annähernd vollständig sind die Epigramme erst 1910 in Band 5/2 der Weimarer Ausgabe veröffentlicht worden. – Mit dem Machtanspruch des frühen Christentums ging Goethe in seiner Ballade „Die Braut von Korinth“ ins Gericht, die Herders entschiedenen Widerspruch hervorrief.
Katholizismus und Protestantismus werden von Goethe mit den gleichen kritischen Argumenten bedacht. Entschieden plädierte der Verehrer der klassischen Antike im Brief an den Altertumswissenschaftler Christian Friedrich Wilhelm Jacobs vom 14. August 1812 für das „Verdienst, das Alterthum durch neue Monumente aufrecht zu erhalten, das ein ganz wahnsinniger, protestantisch-catholischer, poetisch-christlicher Obscurantismus gern wieder mit frischen Nebeln einer vorsätzlichen Barbarey überziehen möchte.“
Kirchenkritische Töne sind auch in den „Zahmen Xenien“ zu vernehmen, von denen ebenfalls längst nicht alle zu Goethes Lebzeiten veröffentlicht wurden. Der Gegensatz von Volksfrömmigkeit und Klerus wird auch hier thematisiert:
Mit Kirchengeschichte was hab‘ ich zu schaffen?
Ich sehe weiter nichts als Pfaffen;
Wie’s um die Christen steht, die Gemeinen,
Davon will mir gar nichts erscheinen.

Goethes Vorbehalte gegenüber den institutionalisierten christlichen Konfessionen waren grundsätzlicher Natur. Gegen die theologische Auffassung von der prinzipiellen Sündhaftigkeit der menschlichen Existenz sprach sein Bild vom Menschen, in dem der christliche Dualismus von Gut und Böse zugunsten einer dialektischen Wesenseinheit beider moralischer Qualitäten im Menschen selbst aufgehoben war. Früh schon hatte sich Goethe vom Glauben an einen persönlichen Schöpfergott und an die Offenbarung emanzipiert. Christus, so hat er in einem Gespräch mit Kanzler von Müller am 8. Juni 1830 eingeräumt, bleibe ihm „immer ein höchst bedeutendes, aber problematisches Wesen“, doch der Auffassung, Christus sei Gottes Sohn und besitze mithin selber göttlichen Status, konnte er nicht folgen; zeitlebens lehnte er die Lehre von Jesu Erlösungstod am Kreuz ab. „Das leidige Marterholz“, so im Brief an Zelter vom 9. Juni 1831, sei „das Widerwärtigste unter der Sonne.“
Es gehört zu den Paradoxa von Goethes geistiger Existenz, dass er ungeachtet aller kritischen Einwendungen gegenüber dem Kirchenchristentum selbst in einem Gespräch mit Kanzler von Müller am 7. April 1830 postulierte: Wenn er sich die Frage vorlege, „wer ist denn noch heutzutage ein Christ, wie Christus ihn haben wollte?“, dann müsse er sich die Antwort geben: „Ich allein vielleicht, ob ihr mich gleich für einen Heiden haltet.“ Mit diesem Paradoxon nähern wir uns dem eigentlichen Kern von Goethes Religiosität, wobei wir getrost in seinem Sinne Religiosität als menschliches Grundbedürfnis, als „Pflicht gegen sich selbst“, wie Kant formuliert hat, verstehen können.
Wenngleich Goethes Vertrautheit mit dem Pietismus von weitreichenden Folgen für sein Künstlertum war, so hatte die Begegnung mit Herder in Straßburg für die Ausbildung seiner persönlichen Religiosität ungleich größere Bedeutung. Für den Theologen Herder war der Christengott, an den er glaubte, ein Gott der Humanität, der liebenden Zuwendung zu den Menschen. Für den jungen Goethe musste dies in mehrfacher Hinsicht Befreiung bedeuten, Befreiung von einer Gehorsam verlangenden, widrigenfalls strafenden Vatergottheit, Befreiung aber auch, weil sich ihm die Möglichkeit eröffnete, Religiosität, Humanität und Vernunft im eigenen Denken und Fühlen widerspruchslos zu vereinigen. In dieser Hinsicht erweist sich Goethe als genuiner Aufklärer.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist in den Gesprächen zwischen Herder und Goethe auch das Verhältnis von Gott und Natur zur Sprache gekommen, so dass damals schon der Boden für Goethes Lektüre des niederländisch-jüdischen Philosophen Baruch (oder Benedikt) Spinoza bereitet wurde, der im 17. Jahrhundert in Amsterdam gelebt und seine Schriften noch lateinisch verfasst hatte. Seit 1776 beschäftigte sich Goethe intensiver mit Spinoza. Dessen Hauptwerk, die „Ethik“, las er im lateinischen Original und in deutscher Übersetzung. Spinoza wurde für ihn zum Musterbild des Weisen, mit dem ihn eine „nothwendige Wahlverwandtschaft“ verband.
Freilich setzte die Lehre des Spinoza nur etwas in Goethe frei, was in seiner Anschauung der Welt bereits angelegt war. In drei Worten ist diese Lehre zusammenzufassen: „Deus sive natura“ (Gott gleich Natur, Gott in der Natur). Diese Maxime bedeutete für Goethe wiederum Erlösung und Befreiung: Erlösung von einem personalen Gott, der in einem Jenseits die Geschicke des Menschen lenkt, und damit Freisetzung der eigenen, nur dem eigenen Lebensgesetz gehorchenden Individualität, die sich zwei Instanzen verpflichtet fühlt, der Natur und der Liebe. In Goethes „Mailied“ haben Natur und Liebe zu vollkommener Synthese gefunden.
In den freirhythmischen Hymnen des jungen Goethe entfaltet sich ein großes Ich, das sich allein den Geboten des eigenen Lebensgesetzes, den Geboten von Vernunft und Humanität verpflichtet zeigt. Dabei wird die ganze Spannweite menschlicher Existenz ausgemessen. Auf der einen Seite, im „Prometheus“-Gedicht, die selbstbewusste Bekundung eines autonomen, keinem außerweltlichen Gott unterworfenen schöpferischen Menschen:
Hier sitz‘ ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, zu weinen,
Zu genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich!
Auf der anderen Seite, im Gedicht „Ganymed“, das die antike Mythe von der Entführung des Ganymed durch Zeus aufgreift, die liebende Verschmelzung des lyrischen Ichs mit der Gott-Natur, wie sie bereits im „Mailied“ angeklungen war. Beides, die trotzige Selbstbehauptung gegenüber der Natur (so im „Prometheus“) und die Vereinigung mit ihr gehören zusammen. In seinen Gedichtsammlungen hat Goethe stets beide Gedichte einander gegenüber abdrucken lassen. In genialer Vereinfachung hat Goethe den dialektischen Vorgang von Verselbstung, der Selbstbestimmung des Subjekts, und Entselbstung, der Hingabe an die Natur, der der Mensch als Naturwesen ohnehin angehört, im „Ganymed“-Gedicht in zwei Worte gefasst: „Umfangend umfangen!“
Im ersten Weimarer Jahrzehnt vertieft sich Goethes Spinozismus durch seine nunmehr wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Natur. Zunächst von den praktischen Erfordernissen seiner politischen Tätigkeit angetrieben (von seiner Verantwortung z.B. für Bergbau oder Gartengestaltung im Herzogtum), erlangt Goethes naturwissenschaftliches Forschen bald sein eigenes Recht. Dafür erweist sich das Denken Spinozas als orientierende Richtschnur. Spinozas bereits zitierter Grundsatz „Deus sive natura“ erklärt die geschaffene Natur, die „Natura naturata“, nicht zum Produkt eines Schöpfergottes, sondern sieht in der Natur selbst ein göttliches Prinzip als schaffende Natur, als „Natura naturans“ wirken; „Natura naturata“ und „Natura naturans“ bilden zwei Seiten ein und desselben Vorgangs.
Goethes Naturverständnis verschafft ihm Souveränität auf nahezu allen geistigen Feldern. Das führt zu schmerzlichen Abschieden, etwa vom Schweizer Theologen Johann Kaspar Lavater, bei dem sich, so Goethe an Charlotte von Stein am 6. April 1782, „der höchste Menschenverstand, und der grasseste Aberglauben durch das feinste und unauflöslichste Band“ zusammen knüpfe. Ihm schreibt er am 29. Juli 1782, er (Goethe) sei „zwar kein Widerkrist, kein Unkrist aber doch ein dezidirter Nichtkrist“, und dem Bekehrungseifer des Freundes, für den es nur die Alternative „Entweder Christ oder Atheist!“ gab, hält er am 9. August 1782 entgegen: „Du hältst das Evangelium wie es steht für die göttlichste Wahrheit, mich würde eine vernehmliche Stimme vom Himmel nicht überzeugen, daß das Wasser brennt und das Feuer löscht, daß ein Weib ohne Mann gebiert, und daß ein Toter aufersteht; vielmehr halte ich dieses für Lästerungen gegen den großen Gott und seine Offenbarung in der Natur.“
Gleichwohl hat Goethe eine Frage weiter beschäftigt, die sich bereits die antiken Philosophen gestellt haben: Gibt es am Ende doch ein Wesen jenseits der Natur, das alles Geschehen bewegt und lenkt? Goethe lässt diese Frage offen. „Wir können“, so formuliert er in dem Aufsatz „Bedenken und Ergebung“, „bei Betrachtung des Weltgebäudes, in seiner weitesten Ausdehnung, in seiner letzten Theilbarkeit, uns der Vorstellung nicht erwehren daß dem Ganzen eine Idee zum Grunde liege, wornach Gott in der Natur, die Natur in Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit schaffen und wirken möge.“ Die unmittelbare Erkenntnis des Wahren sei dem Menschen versagt. „Das Wahre“, so heißt es in Goethes Einleitung zu seinem „Versuch einer Witterungslehre“, „mit dem Göttlichen identisch, läßt sich niemals von uns direct erkennen, wir schauen es nur im Abglanz, im Beispiel, Symbol, in einzelnen und verwandten Erscheinungen; wir werden es gewahr als unbegreifliches Leben und können dem Wunsch nicht entsagen, es dennoch zu begreifen.“
Damit aber treten wir ins Reich der Kunst hinüber, ins Reich des Abglanzes und der Symbole. Doch auch in diesem Reich, das sich für Goethe als „eine zweite Natur, aber eine gefühlte, eine gedachte, eine menschlich vollendete“ darstellt, bleibt die Frage nach der Bedeutung des Wahren und Göttlichen für die menschliche Existenz offen. Von dem Zeitpunkt an, wo der Mensch mit Bewusstsein handelt, ist er in das Gewebe von freier Entscheidung und objektiver Notwendigkeit verstrickt. Für den Christen ist die Frage nach der rechten Lebensführung leichter zu beantworten. Sein Leben liegt in Gottes Hand, der gläubige Protestant erhofft alles von Gottes Gnade, der Tod ist einerseits der Sünde Sold, andererseits der Durchgang zu einer höheren Existenzweise. Aus dem bisher Gesagten ist zu schließen, dass für Goethe, dem die Autonomie des Subjekts ein höchstes Gut war, solche Glaubensgrundsätze keine Gültigkeit besitzen konnten. Gleichwohl, so lehrt ein Blick auf seine Dichtungssprache, kann diese ohne Begriffe und Metaphern nicht auskommen, die ursprünglich einen religiösen Sinngehalt besitzen und auch zu Goethes Lebzeiten ihre religiöse Prägekraft noch erhalten hatten: Gott, Götter, Göttliches. In dieser Sprache verhandelt Goethe die Frage nach dem Zusammenhang von Freiheit und Notwendigkeit, wie sie bereits in der Shakespeare-Rede formuliert worden war.
All denen, die ihrem Glauben mit dem Herzen anhingen und ihn in ihrer Lebenspraxis durch Taten beglaubigten, ist Goethe mit Anerkennung begegnet. „Toleranz“, so hat er festgehalten, „sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ Für ihn bilden Verstehen und Anerkennen eine Einheit; erst aus wechselseitigem Verstehen könne wechselseitiges Anerkennen entstehen. Erst dann, wenn Gläubige sich als unduldsam erwiesen, geistige Traditionen in ihrem Sinne vereinnahmten oder darauf drangen, Andersdenkende mit allen Mitteln zur eigenen Überzeugung zu bekehren, konnte es Goethe an deutlichen Worten nicht fehlen lassen.
Sein Bekenntnis zu einem Höchsten, einem Göttlichen erweist sich als Bekenntnis zu einer Religiosität, in der sich Zuversicht, wie sie aus menschlicher Tätigkeit erwächst, mit noblem Verständnis gegenüber anders Denkenden und Glaubenden verbindet. In solchem Sinne kann uns Goethes Haltung auch heute Orientierung geben.

 

Vera Richter Preisträgerin

In der Anthologie “Lustige Streiche”, veranstaltet von der Geraer Goethe-Gesellschaft und dem Kulmbacher Literaturverein, gewann Frau Vera Richter, Mitglied unserer Geraer Gesellschaft, mit ihrer Geschichte “Die Hühnermutter Buff” unter sechzig Autoren den 4. Preis.
Die Abschlussveranstaltung mit der Lesung dieser Geschichte fand am 10. Oktober 2015 in Kulmbach statt.
Wir gratulieren.
Vorstand der Goethe-Gesellschaft Gera

„Lustige Streiche“ – Abschlussveranstaltung

Am 10. Oktober 2015 fand in Kulmbach der Schreibwettbewerb “Lustige Streiche” seinen Abschluss. Darüber schrieb Uschi Prawitz in der “Kulmbacher Zeitung”:
Kulmbach. Bereits zum dritten Mal richtete der Kulmbacher Literaturverein zusammen mit der Goethe-Gesellschaft Gera einen Schreibwettbewerb aus. Dieses Mal stand er unter dem Thema “Lustige Streiche”.
Zahlreiche Teilnehmer folgten dem Aufruf des Kulmbacher Literaturvereins und der befreundeten Goethe-Gesellschaft Gera, und so entstand aus einem Schreibwettbewerb eine Anthologie, in der stattliche 59 Autoren mit ihren Kurzgeschichten vertreten sind. Und fünf davon wurden am vergangenen Samstag im Kulmbacher Restaurant “Alla rustica” zu Siegern gekürt.
Die Jury, die sich aus Karin Minet, Thomas Seubold, und Michael Roth (sowie Otti Planerer und Bernd Krüger – B. K.) zusammensetzte, hatte keine leichte Aufgabe, aus den vielen Einsendungen die fünf Gewinner herauszufiltern.
“Es war mir eine große Freude, alle Manuskripte zu bearbeiten”, sagte daher auch der Vorsitzende der Goethe-Gesellschaft Gera, Bernd Kemter. Die Texte böten ein breites Spektrum an Streichen und seien alle solide und in guter Handwerksmanier verfasst, fuhr Kemter fort, “aber natürlich befinden sich auch ein paar Leuchttürme darunter.”
Und eben die erhielten am Samstagabend Sach- und Geldpreise für ihre Geschichten, in denen es um “Rote Geranien”, eine “Hühnermutter” oder die Erinnerungen eines Lausbuben geht.
Jutta Lange, die den zweiten Preis belegte, zeigt in ihrem “Schicksalroulette”, dass man sich auch im Himmel der Vergnügungssucht hingeben kann.
Die Erstplatzierte Friederike Köstner beleuchtete den Begriff “Schildbürgerstreich” von einer ganz anderen Seite.
Drei der fünf Preisträger kommen aus Kulmbach, die beiden anderen aus Erfurt und Gera. Und dass sich Kulmbach in literarischer Hinsicht überhaupt nicht zu verstecken braucht, wusste auch der “Kulmbacher Archivarius” alias Klaus Köstner zu berichten. Der erzählte nämlich, dass sich Goethe im Jahr 1786 zwei Tage in Kulmbach aufgehalten hatte, und doch etliche seiner Werke oder Teile davon ihre Wurzeln auch in Kulmbach hätten. Aber das natürlich mit einem kleinen Schmunzeln: “Heinrich, mir graut vor dir” soll er beispielsweise über den damaligen Bürgermeister gedacht haben. Selbst Teile aus dem Faust konnte er auf den Aufenthalt in Kulmbach begründen. Ob’s so war, weiß der “Archivarius” allein.
Musikalisch abgerundet wurde die Festveranstaltung durch Beiträge von Monika Andraschko an der Zither – und spätestens beim Oberfrankenlied summten und sangen die Leute im Lokal kräftig mit.
Als kleines Schmankerl erhielten alle Wettbewerbsteilnehmer ein Exemplar (zwei Exemplare – B. K.), Kulmbacher Pralinen und jeweils ein Originalaquarell, die die Künstlerin Ilse Pfitzner für die Preisverleihung stiftete.

Du lieber Rinderhirte des Admet – Bettina von Arnim

Vortrag von Otti Planerer, Gera, am 7. Oktober 2015

Die Arnims führten in Berlin ein offenes Haus, ihr Großmut trat in glänzender Weise hervor. Sie, die Schwester Clemens Brentanos, erlebt Achim von Arnims wunderschöne Jugendnähe. Sie zankte sich mit der Günderode, denn beide liebten Arnim. Dann zankten sie sich wieder darum, ihn nicht haben zu wollen. Er musste dieses nächtliche Gespräch gehört haben. Sie krochen unter die Decke, keine muckste mehr. Am anderen Morgen, als Arnim spazieren ging, hielt die Günderode ihr Ohr an die Wand, während Bettina sprach. Ja, durchs Schlüsselloch musste Arnim ihr Gespräch gehört haben.
Bettina verehrte natürlich vor allem Goethe. 1807 trafen sie sich zum ersten Mal. Sie flog ihm sogleich an den Hals, schlief später an seiner Brust ein. Bettina schwärmte ihr ganzes Leben für Goethe. Dies hatte immer etwas Aufdringliches. In einem ihrer Briefe heißt es: „Wir gingen Hand in Hand in der lautlosen Stille der Mondnacht. Er lachte sie an: Du bist mein süßes Herz. Der Genius zwischen uns, das ist das höchste Glück.”
Im März 1811 heiratete sie Achim. Nachwuchs stellte sich ein. Sie bekamen mehrere Kinder. Doch in Wiepersdorf langweilte sie sich zu Tode. Und sie machte sich keine Illusionen. „Ach, wie sind meine Ansprüche an das Leben gesunken, und je weniger ich fordere, je mehr dingt es mir ab, und es wird mir nichts gewähren, als dass ich mich zum Schelm oder zum Lump mache … Ich habe die 12 Jahre meines Ehestands leiblich und geistigerweise auf der Marterbank zugebracht, und meine Ansprüche auf Rücksicht werden nicht befriedigt. Die Kinder, um deren irdischen Vorteil alle Opfer geschehen, werden in allem, was sich nicht mit der Ökonomie verträgt, versäumt; … wenn es nach meinem Gewissen ginge, so würde die zärtlichste Pflege ihrer geistigen Existenz alle Ausgaben dafür rechtfertigen; das Höchste, was man den Kindern an Liebe geben kann, ist, dass man sie so früh als es ihren Fähigkeiten möglich ist, mündig sein lasse, damit sie die Majestät ihrer Unschuld, die Kräfte, ja die Gewalten ihrer Gefühle noch in ihrer Gesamtheit ins praktische Leben hinüberbringen und so allein den veralteten Schlendrian eigennütziger kleinlicher Wege unterdrücken.”
Sie siedelt mit ihren Kindern nach Berlin um, während Arnim auf dem Gut blieb und dort Landwirtschaft betrieb. Von daher kommt auch in einem Brief jener Verweis auf die antike Figur des Admet, Königs von Thessalien. Der sollte sterben, weil er die Göttin Artemis beleidigt hatte. Auf Fürsprache von Apollo konnte an seiner Statt aber auch ein anderer Mensch sterben. Dies traf nun Admetos’ Gattin Alkestis. Daher die spöttische Bemerkung Bettinas: „Du lieber Rinderhirte des Admet, gedenke auch meiner unter den Kühen. Weder die braune, noch die weiße, noch die scheckige ist Dir so innig gesinnt wie ich.”
Bettina machte ihrem Mann immer wieder Mut zu eigenen literarischen Werken. Die blieben jedoch weithin unbekannt, mit Ausnahme der gemeinsam mit Brentano herausgegebenen Volksliedersammlung „Des Knaben Wunderhorn”.
Sie schrieben sich viele Briefe, sahen sich nicht oft.
1831 starb Achim von Arnim kurz vor seinem 50. Geburtstag.
Seitdem beginnt ihr zweites Leben. Sie widmet sich der Schriftstellerei. So entstehen die berühmten „Gespräche Goethes mit einem Kinde”. Goethe las oft darin. Das Buch wurde eine literarische Sensation. Auch weitere Werke entstehen, so „Dieses Buch gehört dem König”. Es ist Bettinas Bergpredigt. Ihr Engagement gilt den Armen. So war sie auch von der 48-er Revolution begeistert. Sie wollte die Vereinigung des Königtums mit der Demokratie, die Freiheit des Individuums und die unveräußerlichen Menschenrechte.
Bettinas Bergpredigt über die Armut:
„Ich sage euch: Der Reiche hat kein Recht zu geben, und die Armen müssen sich nehmen, was ihnen zukommt. Wenn sie dies vernehmen, die Reichen, die Mächtigen, die Schriftgelehrten, da werden sie zuerst verstummen vor Erstaunen. Und dann werden sie losstürmen mit Fragen: Wie? Was? Wir sollten nicht einmal das Recht haben, den Armen zu geben? Wenn wir gaben, war es nicht aus Gnade, aus Barmherzigkeit? Wir haben nicht einmal eine Pflicht und sollen ken Recht haben zu geben? O, wie seid ihr verstockt, ihr Reichen, wie ist euer Herz verhärtet, wie ist eure Seele verschlossen dem Lichte und undurchdringlich gleich einem Steine! Aus Gnade, aus Barmherzigkeit habt ihr gegeben, sagt ihr. Ja, ihr meint, einen Platz im Himmel euch zu erkaufen mit euren Gaben – aber seine Pforten werden euch verschlossen bleiben für nun und immer. – Denn wie gebt ihr? – Ihr werft den Armen eure Almosen hin, wie man einem Hunde einen Brocken zuwirft und kümmert euch nicht weiter um sie. Ihr steigt nicht hinab zu den Höhlen, wo die Not und das Elend ihr Lager aufgeschlagen haben. Wie solltet ihr auch? Der Höllendunst, den ihr einatmen müsstet, würde euren Odem verpesten; die hohlen, eingefallenen Gesichter, die ihr sehen würdet, würden euch im Traume erscheinen und euren Schlaf und eure Verdauung stören; im eignen, wohlgeheizten Zimmer würde euch frieren, wenn ihr an die Armen dächtet, die barfüßig und zerlumpt der Winterkälte preisgegeben sind. Und wovon gebt ihr den Armen? Von eurem Mammon? Ist er nicht gewonnen durch den Schweiß der Armen, oder hat ihn nicht euch zugebracht und vermehrt euer Geld, ohne dass ihr weder Hände noch Füße geregt habt? Wie also hättet ihr ein Recht, wie könnt ihr zum Verdienst euch anrechnen, wenn ihr den Armen gebt, da ihr zum Teil zurückerstattet, was ganz den Armen gehört! – Ja, das ist die neue Wahrheit, die in die Zeit gekommen ist. Aber diese Wahrheit ist noch unerkannt, gehasst, geächtet, vogelfrei. Denn noch ist das Heft der Gewalt bei den Reichen, und die wehren dieser Wahrheit den Zugang zum Volke. Darum tun sie nichts für den Geist des Volkes und erhalten es in seiner Dummheit.”

An der Saale hellem Strande

Herbstausflug am 19. September 2015
Unser Herbstausflug führte uns zunächst nach Bad Kösen. Die Anlegestelle war rasch gefunden, auch drei Kulmbacher fanden sich dort ein. So stand einer schönen, einstündigen Schiffahrt auf der MS „Rudelsburg“ nichts im Wege. Die Landschaft dort ist sehr schön. Schon auf der Fahrt hatten wir Burg Saaleck und dann auch die Rudelsburg erblickt. Die Ufer sind naturbelassene, sogar Komorane konnten wir unter den hohen Sandsteinfelsen entdecken. Muntere Gespräche begleiteten die Fahrt, leider blieb unser Kapitän stumm. Einige aufschlussreiche Informationen wären recht hilfreich gewesen. Wir stärkten uns bei belegten Brötchen und Kaffee.
Nach der Schifffahrt ging es mit dem Bus hinauf zur Rudelsburg; gar nicht leicht für unseren Busfahrer, dort einen Parkplatz zu finden. Selbst Pkw-Fahrer haben da einige Probleme.
Nun erwartete uns das Düsseldorfer „Theater der Dämmerung“. Es gab „Siddharta“ – eine indische Dichtung nach der bezaubernden Erzählung von Hermann Hesse zum besten. Zwei Spieler gestalteten das Licht-/Schattenspiel mit großen beweglichen Scherenschnittfiguren. Friedrich Raad erzählte den gekürzten Originaltext mit Headset. Der junge Siddharta sucht seine Vollendung, weltüberwindende Wunschlosigkeit. Vom Wissen seines Vaters und der PRiester enttäuscht, verlässt er mit seinem freund Govinda die Heimat, um bei den Samanas im Wald die strengste Askese zu erlernen. Doch der lebensfeindliche Zwang asketischer KAsteiungen erweist sich als schmerzvoll und unfruchtbar. Auf ihrer Wanderung lernen die Beiden schließlich die Lehr Buddhas kennen. Siddharta erkennt, dass Bewusstsein nicht durch Lehren überlieferbar ist, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann. Durchlebte Askese, durchlebte Sinnlichkeit, insbesondere mit der Kurtisane Kamala und dem geschäftstüchtigen Kaufmann Kamaswami, führen bei Siddharta schließlich zu Menschlichkeit und Herzöffnung.
Hochinteressant ist auch die Technik: Die 21 Bühnenbilder von Siddharta, jedes 1,33 Meter breit und 1,12 Meter hoch, sind mit Glasmalfarbe auf einer 28 Meter langen Rolle aufgemalt. Diese Rolle sitzt auf einem Kugellager und wird von Hand gekurbelt.
Nach der Theateraufführung war ein Ritteressen angesagt, das sich jedoch sehr an heutigen Ess- und Trinkgewohnheiten orientierte. Spielmann Max unterhielt uns auf historischen Instrumenten.
Auf der Fahrt gab es noch viel Gelegenheit zu Gesprächen.

Goethe im Spiegel seiner Zeitgenossen

Vortrag von Iris Renner, Erfurt, am 2. September 2015

Es war der erste Vortrag nach der Sommerpause. Iris Renner von der Goethe-Gesellschaft Erfurt hielt einen Vortrag über „Goethe im Spiegel seiner Zeitgenossen“.
Er war deshalb sehr interessant, weil wir Goethe aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln vieler seiner Zeitgenossen, ob berühmt, vertraut oder sogar unbekannt, bewusster wahrnehmen und seine Entwicklung daraus erkennen konnten. Und auch deshalb, weil das Vorgetragene ein Resümee einer ungeheuren Fleißarbeit war. Iris Renner pickte aus vielen Büchern, z. B. Johann Peter Eckermann: „Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens“ oder „Goethe in vertraulichen Briefen seiner Zeitgenossen“ (3 Bände) ihre Zitate heraus. Außerdem trug sie diese als ehemalige Schauspielerin sprachlich und stimmlich gekonnt vor. Anschließend gab es mehrere Bemerkungen des Lobes.
Hier einige ihrer vorgetragenen Zitate:
Stöber an Hofrat Ring (Straßburg 4. Juli 1772, Goethe 23 Jahre alt)
„Der Herr Goethe hat eine Rolle hier gespielt, die ihn als überwitzigen Halbgelehrten bekannt gemacht. Er muss – wie man fast durchgängig von ihm glaubt – in seinem Obergebäude einen Sparren zu viel oder zu wenig haben.“
Johann Christian Kestner, der später Charlotte Buff heiratete:
„Er besitzt, was man Genie nennt, und eine ganz außerordentliche Einbildungskraft. Er ist in seinen Affekten heftig. Er tut, was ihm gefällt. Aller Zwang ist ihm verhasst.“
Christoph Martin Wieland ( 17. Oktober 1776):
„Goethe ist immer der nämliche – immer wirksam, uns glücklich zu machen. Ein großer, herrlicher, verkannter Mensch; eben darum verkannt, weil wenige fähig sind, sich einen Begriff von einem solchen Menschen zu machen.“
Johann Peter Eckermann:
„Es war eine glückliche Zeit, wo ich ihn nach und nach kennenlernte, und wo eine Welt von neuen Ansichten mir durch ihn aufging. Das waren keine fernliegenden Ideen, keine fremden Namen, nichts Gelehrtes und Abstraktes, das man nicht hätte fassen können… nein, überall Heimat, befreundete Natur, Klarheit und Leichtigkeit, überall das rechte Maß, überall Wahrheit.“
Eduard Genast (Schauspieler über Goethe als Theaterleiter):
„Bestimmte Rollenfächer durften die Schauspieler unter Goethes Leitung nicht beanspruchen. Selbst die ersten durften sich nicht weigern, eine Anmelderolle zu übernehmen. Er sagte einmal: Keine einzelne Stimme darf sich geltend machen, Harmonie muss das Ganze beherrschen, wenn man das Höchste erreichen will.“
Friedrich Schiller über Goethe:
„Er hat eine hohe Wahrheit und Biederkeit in seiner Natur und den höchsten Ernst für das wahre und Gute; darum haben sich Schwätzer und Heuchler und Sophisten in seiner Nähe immer übel befunden. Diese hassen ihn, weil sie ihn fürchten.“
Karl-Ludwig Knebel (zu Goethes 76. Geburtstag am 28. 8. 1825):
„…Die Nachwelt spricht den Namen heller aus und heftet an der Zeiten Fels das Wort….“
Goethe über sein Schaffen:
„….Ich verdanke meine Werke keineswegs meiner eigenen Weisheit allein, sondern Tausenden von Dingen und Personen außer mir, die mir dazu die Gelegenheit boten. Es kamen Narren und Weise, helle Köpfe und bornierte, Kindheit und Jugend wie das reife Alter, und alle sagten mir, wie es ihnen zu Sinnen sei, wie sie dachten und fühlten, lebten und wirkten – und ich hatte weiter nichts zu tun, als zuzugreifen und das zu ernten, was andere für mich gesäet hatten.“
Helga Zauft

Ausflug nach Molsdorf

Am 22. August war es soweit – zu unserem Sommerfest startete der Bus mit den Goethefreundinnen und -freunden aus Erfurt und Gera mit dem Endziel: Schloß Molsdorf. Kulmbacher Literaturfreunde und eine befreundete Familie aus Zeulenroda reisten mit eigenen Pkw an. Unser erstes Ziel war die Kirche St. Elisabeth in Stedten – erbaut 1745. Wie uns der Herr Pfarrer erzählte, war sie bis 1945 ein evangelisches Gotteshaus – mit besonderen Sitzplätzen für die Adelsfamilie Keller. 1944 hatte der Krieg die schöne Barock-Kirche  arg zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde sie ab 1976 eine katholische Kirche für die hier lebenden 224 Gemeindemitglieder. Auch berichtete der Pfarrer über einen Besuch Goethes und Wielands, die hier im Schloß 1775 Gäste des Schloßherrn waren – heute existiert das Schloß nicht mehr.
Hans-Peter Brachmanski, Mitglied der Erfurter Goethe-Gesellschaft und des Freundeskreises Schloß Stedten, gab uns interessante Informationen zum historischen Friedhof, zu den Epitaphien und Gräbern.
Weiterfahrt nach Wandersleben – wir wollten die „Menantes“-Literaturgedenkstätte besuchen, erleben. Christian Friedrich Hunold – später als „Menantes“ bekannt, wurde am 29. September 1680 hier in Wandersleben geboren. Er studierte in Jena Jura und lebte  später in Berlin. Als „Barock- Dichter und Aufklärer“ seiner Zeit verfaßte er auch „Hocherotische Werke“, die ihm zu jener Zeit viel Aufmerksamkeiten einbrachten. In Arnstadt lebte und wirkte zu dieser Zeit Johann Sebastian Bach- der „Orgel-König“ genannt. Beide lernten sich kennen und sollen ein wildes, unmoralisches Leben geführt haben. In seiner Hamburger Zeit schrieb Menantes religiöse Bücher, nachdem er seine alte Lebensweise aufgegeben hatte und wurde in Halle an der Universität lehrend wirksam. Hier heiratete er auch, zeugte vier Kinder mit seiner Frau und kehrte 1706  nach Wandersleben zurück. Am 6.August 1721 starb Menantes hier im Alter von nur 41 Jahren. Diesen kurzen Lebenslauf des „Menantes“ vermittelte uns ein Vortrag, der uns ALLEN gut gefiel, weil er viel Neues vermittelte. Die Führungen samt Erläuterungen übernahmen Bernd Kramer und Cornelia Hobohm, bei denen wir uns herzlich bedanken.
Wir fuhren weiter Richtung „Schloß Molsdorf“. Nach dem Mittagessen erlebten wir eine Schloßbesichtigung und erfuhren vieles aus dem Leben von Graf Gotter. Er wurde 1692 geboren, ging nach der Schule und dem Studium an den Wiener Hof, wurde Diplomat und soll stets in Geldnot gelebt haben. Bedingt durch seine Tätigkeit war er sehr oft auf Reisen. Man erzählte uns, das er sehr „begehrt“ bei den Damen war und dies auch genoss (lt. Kirchenbucheintrag soll er 28 Kinder gezeugt haben ). 1723 wurde er geadelt: jetzt Baron Gotter! 1740 wurde er nach nach Berlin berufen als Reichsgraf. 1762 starb er in Berlin und wurde auch dort beigesetzt.
Frau Otti Planerer von den Geraer Freunden erinnerte mit zwei vorgetragenen Briefen, die Goethe einst verfaßt hatte, an unser ALLER Hobby – Verehrung des großen deutschen Dichters.
Danach starteten wir zur Heimreise und dankten den Initiatoren und Organisatoren für diesen erlebnisreichen Tag!
Renate Dalgas

Sommerfest in Stedten

Unser Sommerfest 2015

Zu unserem Sommerfest schrieb Hans-Peter Brachmanski, Organisator der Besichtigung Stedten, folgendes:

Am 22. August 2015 planten zwei Goethe-Gesellschaften, darunter Mitglieder aus Franken, Zeulenroda, Gera und Erfurt, eine Reise in das zentral gelegene Stedten, um hier den Geburtstag des Dichters zu begehen. Dazu fertigte Helmut König eine Medaille. Terminliche Veränderungen brachten es zwar mit sich, dass der Besuch eine Woche vorverlegt werden musste, was dem Ganzen aber keinen Abbruch tat.
Im Mittelpunkt des Interesses stand natürlich der historische Ort mit seinen wenigen noch erhaltenen historischen Schlossrelikten. Darunter ganz besonders sehenswert das barocke Schlossportal mit dem angrenzenden kleinen Park. Durch dieses fuhren vermutlich Goethe und Wieland hinauf zum Schlosseingang, wo sie von der Gastgeberfamilie erwartet wurden. Das war im kalten Winter von 1775 zu 1776. In dem 1737 erbauten schlichten Landsitz verbrachte der gerade 26-jährige J. W. Goethe im Kreis der Familie v. Keller seinen ersten Jahreswechsel in Thüringen. Kein Geringerer als Christoph Martin Wieland, den eine enge Freundschaft mit Julie von Keller verband, hatte das Stedtener Treffen in die Wege geleitet. Dem jugendlichen Dichter des Bestsellers „Die Leiden des jungen Werther“ eilte ein ganz besonderer Ruf voraus. Goethes Liebesroman wurde buchstäblich in allen Landen verschlungen. Die Jugend kleidete sich wie Werther, man spielte das Stück und diskutierte es, dagegen sah sich manche Zensur gezwungen, das Buch sogar auf den Index zu stellen. Diesen über Nacht deutschlandweit berühmt gewordenen Dichter in dem doch abseits gelegenen Dorf Stedten ampfangen zu dürfen, stellte eine besondere Ehre für die Schlosseigentümer dar. Man erhoffte sich viel vom temperamentvollen Jungstar, dem eine ganz besondere Gabe der Erzählkunst zu eigen war. Der Gast entsprach den Erwartungen seiner Gastgeber. Gekonnt rezitierte der „Zauberer mit den schwarzen Augen“ aus seinen Werken und unterhielt damit die Gesellschaft über mehrere Tage hinweg. Es war dies jenes Theaterspiel, das ihm von Kindheit an vertraut war und das er so liebte. Dass Thüringen für über 50 Jahre zur zweiten Heimat Goethes werden würde, ahnte damals sicherlich niemand. Wieland berichtete später sehr ausführlich darüber.
Leider ist von dem Schloss nichts mehr vorhanden. Vor 70 Jahren wurde es im Zuge der Bodenreform gesprngt. Darauf nimmt die andere Medaillenseite Bezug. Die Medaille hat 35 mm Durchmesser und ist in Silber sowie Zinn im Münzfachgeschäft Krämerbrücke, Erfurt, erhältlich.