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Krakau 2010

erstellt am: 27.05.2010 | von: admin | Kategorie(n): Rückblick

von Barbara Bodechtel
Am 27.Mai trafen sich schon früh um sechs am Geraer Hauptbahnhof 14 Mitgliedern der Goethegesellschaft, um gemeinsam nach Krakau zu fahren. Diese schöne alte Kulturstadt an der Weichsel ist mit ihrem reichen kulturellen Erbe ein lohnendes Reiseziel für alle kulturell Interessierten.Gegen 14.00 Uhr kamen wir in Krakau an. Das Hotel "Karmel" war schnell gefunden.Schon gegen 16.00 Uhr trafen wir uns mit unserer Krakauer Reiseleiterin Katharina. Die Exkursion durch die attraktive schöne alte, und doch so junge Stadt konnte beginnen.

Katharina machte uns gleich zu Beginn an Hand des Stadtplans darauf aufmerksam, dass die Innenstadt die Form einer Laute besitzt. Das Zentrum umfasst den Wawel und die historische Altstadt, die vom Grüngürtel Planty und den angrenzenden Stadtteilen umgeben wird. Unsere Exkursion begann am Theater, das 1880 fertiggestellt wurde und mit Skulpturen verschönt ist, die Allegorien der verschiedenen Genre der Bühnenkunst darstellen. Wir kommen zur Barbakane, der Bastion, die mit einem Wassergraben umgeben, aus dem 15. Jahrhundert stammt und dem noch erhaltenen Stadtmauerfragment vorgelagert ist. Von der Barbarkane aus gelangt man durch das Florianstor (Brame Florianska) über die Floriansstraße bis zum Hauptmarkt (Rynek Glowny ), der der Mittelpunkt der Stadt ist.

1257 wurde der Rynek Glowny, gemeinsam mit dem ihm umgebenen Straßennetz, neu angelegt. Damals wurde sowohl der zweihundert mal zweihundert Meter große Markt als auch die Straßen der Altstadt nach dem Magdeburger Recht abgesteckt und geradlinig gestaltet. Die damals schon bestehende Marienkirche steht dadurch schräg zum Hauptmarkt. Diese einmalig schöne dreischiffige Basilika besitzt viele wertvolle Kunstwerke. Am bedeutendsten ist der gotische Hochaltar von Veit Stoß, der als der größte und schönste ganz Europas gilt und der der Marienverehrung gewidmet ist. Der Nürnberger Bildschnitzer schuf in zwölfjähriger Arbeit ein Meisterwerk aus Linden-und Eichenholz. Die zweihundert biblischer Gestalten aus Lindenholz wirken lebendig und ergreifend schön. Auf der obersten Altarstufe (Predella) wird der Stammbaum von Jesus und Maria dargestellt. Der offene Schrank des Altaraufsatzes schildert die wichtigen Ereignisse im Leben Marias, von der Verkündigung bis zur Himmelfahrt. In der Mitte des Altars kann man die große plastische Szene des Einschlafens Marias, von Aposteln umgeben, bewundern, darüber die Himmelfahrt und Krönung in Begleitung des Heiligen Adalberts. Wird der Altar geschlossen, erblickt man zwölf Szenen des Leidens Christi.

Die Türme der Marienkirche, unterschiedlich in Form und Größe, sollen von zwei Brüdern geschaffen worden sein, von denen der eine aus Neid den anderen erstach. Das mutmaßliche Tatwerkzeug hängt noch heute als Warnung vor Missgunst an einer Kette. Vom Wachturm aus erschallt seit 1222 stündlich die Hejnalmelodie, die damals, als die Mongolen in Krakau einfielen, gespielt wurde. Wir haben Glück, die volle Stunde ist bald erreicht, und wir können dem Trompetensolo lauschen. Eindrucksvoll und anmutig nehmen die Tuchhallen die Mitte des Platzes ein. Nur schade, dass sie zum Zeitpunkt unseres Besuches verhüllt sind, denn dieser herrliche Renaissancebau soll restauriert werden. Wie ein riesiger Quader reckt sich auf der einen Seite der Tuchhallen ein großer klotziger Turm in die Höhe. Es ist der Rest eines gotischen Rathauses, das heute ein Informationszentrum beherbergt. Der Eingang wird von steinernen Löwen bewacht. Auf dem Markt steht auch das älteste Baudenkmal Krakaus, die St. Adelbertskirche, die schon im 10. Jahrhundert an der Stelle errichtet wurde, an der der Heilige Adelbert Gottes Wort verkündete, und von der aus Krakau sich im 13. Jahrhundert gegen den Einfall der Mongolen wehrte. Die heutige Gestalt erhielt diese kleine Kirche im 17. Jahrhundert. Mitten auf dem Marktplatz steht das Denkmal des polnischen Nationaldichters Adam Mickiewicz. …

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