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Jahresabschluss in der Mühle Kleinhettstedt

erstellt am: 16.12.2017 | von: beke | Kategorie(n): Rückblick

Ausflug am 2. Dezember 2017

Erfurter und Geraer Goethefreunde begaben sich auf Jahresabschlussfahrt nach Kleinhettstedt. Die dortige Senfmühle war unser Ziel. Die Mühle wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt. Lange Zeit diente sie als Gips-, Senf-, Säge- und Graupenmühle. Auch Öl wurde hier gewonnen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieses Geschäft aufgegeben und eine reine Getreidemühle eingerichtet.

Diente zunächst das Wasser der Ilm zum Antrieb, wurde der Mahlbetrieb später per Dieselmotor, dann elektrisch aufrechterhalten.

1972 wurden die Besitzer enteignet, die Mühle als volkseigener Betrieb weitergeführt. Nach der Wende erfolgte die Reprivatisierung unter schwierigen Bedingungen. Da die Familie den von der Treuhand geforderten Betrag von 250 000 DM nicht aufbringen konnte, ließ die Behörde 1991 die Roggenmühle und andere Teile des Maschinenparks demontieren. Der Betrieb erwies sich als zu groß für Kleinkunden und zu klein für Großkunden. Eine schwierige Lage.

Wikipedia: Der Aufschwung begann 1996 mit dem Einbau von Ferienwohnungen und einem Festsaal. 1998/99 richtete man Gewerberäume in der Roggenmühle ein. Seit 1999 wird die Weizenmühle wieder als Senfmühle genutzt – aus Sicht des Betreibers ein aktiver Beitrag zum Denkmalschutz, da der Erlös in den Erhalt des Denkmalensembles fließt. 2001 wurde die Antriebstechnologie wieder mit einer Lokomobile komplettiert. Der Mühlbach treibt heute (seit 2012) eine Francis-Schachtturbine an, die einen 35-kW-Elektromotor mit Strom versorgt. Von hier aus werden alle Maschinen über teils meterlange Riemen bewegt. Im 1901 stillgelegten Mühlgraben soll künftig ein Wasserrad neu entstehen, um die Mühle anzutreiben. Den Betrieb führt heute Ulf Morgenroth, in neunter Generation seit 1732.

In dem kleinen Senfladen konnten wir etwa zwanzig verschiedene Senfproben verkosten und natürlich auch kaufen. Anschließend begaben wir uns zum Mühlenwirt, in einen als uriges Restaurant umgebauten ehemaligen Stall. Das Ehepaar Reimann bot uns ein kurzweiliges Gesangsprogramm. Wir ließen uns Kaffee und Kuchen, später das Abendessen schmecken. Auch führten wir eine gemeinsame Mitgliederversammlung durch.

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