Goethe Gesellschaft Gera e.V. » Auf Werthers Spuren in Wetzlar

Auf Werthers Spuren in Wetzlar

erstellt am: 04.07.2014 | von: beke | Kategorie(n): Rückblick

Ausflug nach Wetzlar vom 26. bis 29. Juni 2014

Unser Ausflug begann mit einem Abstecher nach Alsfeld. Wir besichtigten die schöne Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern, erkannten erstaunt und begeistert, dass sich der Ort stark deutscher Märchen angenommen hat. Leider war die Zeit zu kurz, um das Märchen-Museum zu besichtigen.

Den Abend verbrachten wir in einem Biergarten an der Lahn, einige erkundeten bereits die Stadt zu Fuß.

Wetzlar ist ja durch Goethes “Die Leiden des jungen Werther” bekannt. In dieser Stadt erlebte Goethe, Praktikant am Reichskammergericht, im Sommer 1772 seine tiefe, aber aussichtslose Liebe zu Charlotte Buff; eine Liebe – neben anderen Gründen -, die ihn zu seinem Bestseller inspirierten. Wie sich zeigte, sind viele Gebäude und denkwürdigen Orte, die sich um diese Geschichte ranken, erhalten geblieben. So besuchten wir das Lottehaus, eine ehemalige Niederlassung des Deutschen Ritterordens. Es diente seit 1653 den Ordensverwaltern als Wohn- und Dienstsitz. Hier wurde Charlotte Buff 1753 als zweitältestes von 16 Kindern geboren. Immerhin hatten zwölf überlebt, als Goethe am 9. Juni 1772 erstmals das Anwesen betrat. Lottes Geburtshaus ist heute ein Museum, und uns ergriff eine recht anrührende Stimmung, als wir durch die Räume gingen und gleich am Eingang die berühmte Zeichnung betrachteten, die Lotte beim Brotschneiden inmitten der Kinderschar darstellt. Danach besichtigten wir das Jerusalem-Haus. Im zweiten Stock erreichten wir Karl Wilhelm Jerusalems Wohnung, in der er sich in der Nacht auf den 30. Oktober 1772 erschoss. Im “Werther” ist das Schicksal dieses tragisch gescheiterten verewigt, wobei in die Handlung auch Goethes eigene Liebeserlebnisse eingewoben sind,Dann führte uns der Weg nach Volpertshausen. Wir besichtigten im heutigen kleinen Museum, den Ballsaal, der vollständig erhalten ist. Ein denkwürdiger Ort, verbunden mit Goethe und Lotte. Sie begegneten sich hier am 9. Juni 1772. Lotte war Verlobte von Johann Christian Kestner. Etwa 25 junge Leute nahmen an dem Tanzvergnügen teil.

Eine Besonderheit des Ortes ist die Hüttenberger Handkäs-Produktion, deren Gerätschaften wir ebenfalls besichtigten. Auch weiteres bäuerliches Arbeitsgerät und Mobiliar gab es zu sehen.

Nun führte uns der Weg nach Garbenheim, wir besichtigten dort den Goethebrunnen. Goethe hat Garbenheim oft zu Spaziergängen aufgesucht. Der Ort ist Goethes literarisches Wahlheim im “Werther”.

Den ereignisreichen Tag beschlossen wir in Wetzlar, wo wir uns in uriger Atmosphäre mit Wetzlaer Goethefreunden trafen. Es wurde ein sehr geselliger Abend. Dabei dankten wir ihnen, insbesondere Angelika Kunkel, für die gelungene Organisation. Unser herzlicher Dank gilt natürlich unserer sachkundigen Führerin an diesem Tag, Katharina Lehnert-Raabe.

Anderntags führte unsere Busreise an den Ederstausee. Dort unternahmen wir eine stimmungsvolle Schiffffahrt. Dem Schloss sich der Besuch des Waldecker Schlosses an. Wegen einer großen Triathlon-Veranstaltung konnten wir in Waldeck nicht bleiben. So fuhren wir zur Hardtmühle bei Bad Wildungen. Es ist eine idyllische Gegend, die uns ausnehmend gefiel. Neugierig machten wir uns ebenfalls mit der dortigen Eelsteinschleiferei bekannt.

Nach einem kleinen Frühschoppen ging es am Sonntagmorgen nach Hause – mit Zwischenstopp in Eisenach.

|

Kommentar schreiben

Kommentar